Konstantin Freiherr von Neurath

deutscher Politiker und Diplomat; Botschafter in Rom 1921-1930 und in London 1930-1932; Reichsaußenminister 1932-1938; danach bis 1945 Reichsminister ohne Geschäftsbereich; Reichsprotektor in Böhmen und Mähren 1939-1941; wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg zu 15 Jahren Haft verurteilt

* 2. Februar 1873 Kleinglattbach (heute zu Vaihingen an der Enz)

† 14. August 1956 Leinfelder Hof bei Enzweihingen

Wirken

Konstantin von Neurath wurde am 2. Febr. 1873 in Kleinglattbach (Württ.) geboren. Sein Grossvater, Urgrossvater und Ururgrossvater waren zu ihrer Zeit württembergische Minister. Er selber trat nach abgeschlossenem Studium der Rechte als Assessor zunächst in den Konsulardienst ein. Nach kurzer Tätigkeit als Vizekonsul in London (1903-1908) wechselte er jedoch in den diplomatischen Dienst des Reiches über und fungierte als Botschaftsrat in Konstantinopel, als im Sommer 1914 der erste Weltkrieg ausbrach. Bereits im März 1915 wurde er von der Front wieder nach Konstantinopel zurückversetzt.

Nach kurzem Zwischenspiel als Kabinettschef des Königs von Württemberg (1917-1918) ging v.N. im Jan. 1919 als Nachfolger des Grafen Brockdorff-Rantzau als Gesandter nach Kopenhagen und von dort 1921 als Botschafter am Quirinal nach Rom. Nach dem Rücktritt Dr. Stahmers erhielt v.N. am 1. Okt. 1930 den wichtigen Posten des Botschafters in London. Nach zweijährigem Wirken übernahm v.N. dann ...